30. Juni 2017

Der Süden vom Gardasee - Lieblingsideen und Ausflugstipps von Salò, Desenzano, San Felice bis hin zu Sirmione



Benvenuto am Gardasee - dem herrlichen Fleckchen mit mediterranem Flair und wunderbarer italienischer Gastlichkeit. 
Es ist eines unserer Lieblingsreiseziele und in diesem Post nehme ich Euch mit in den Süden des Gardasees.
Nachdem wir viele Jahre im Norden von Riva, Limone (da waren wir in diesem Jahr auch zu Ostern wieder - doch dazu ein anderes Mal mehr) bis Malcesine unseren Urlaub verbracht haben, hat es uns seit einigen Jahren besonders der südliche bzw. südwestliche Teil des Gardasees angetan.

Vielleicht liegt es daran, dass wir inzwischen an die bayerischen Ferien gebunden und somit zu den Hauptreisezeiten am Gardasee unterwegs sind. Da ist es oft gar nicht so einfach, ganz spontan in einem Restaurant einen Tisch zu bekommen (aber genau das mögen wir im Urlaub, wenn man nicht alles durchplanen und reservieren muss) oder auch nur von Riva nach Malcesine (oder noch verrückter von da aus noch weiter Richtung Bardolino auf der Gardesana - das ist die Strasse, die um den See führt - zu fahren, ohne permanent im Stau zu stehen).

Als wir vor drei oder vier Jahren mit Freunden ausgerechnet Mitte August Urlaub am Gardasee planten und uns erst etwas spät im Juli auf die Suche nach einer Unterkunft für 6 Personen machten, gab es bereits nicht mehr viel im Angebot - damit meine ich, was zu unseren Wünschen (möglichst am See oder mindestens Seeblick) passte und nicht den Preisrahmen sprengte. 
Durch viel Glück (oder besser gesagt dank ziemlich unscharfer Fotos der Unterkunft) haben wir bei Airbnb dennoch ein traumhaftes Objekt direkt am Wasser gefunden und zwar in Toscolano im südlichen Bereich des Sees.
Dieser Urlaub, der zwar mitten im August stattfand - also auch zur Hauptreisezeit der Italiener und aller, die noch Ferien haben - und dennoch irgendwie abseits des Touristentrubels hat uns so gut gefallen, dass der Süden bzw. Südwesten des Gardasees seitdem ganz oben auf der Italien-Liste steht.

Letztes Jahr haben wir Ende Oktober Anfang November (während der bayerischen Herbstferien) einen wundervollen Urlaub auf einem Bauernhof oberhalb von Salò gemacht. Hauptgrund für uns Salò zu wählen, ist einerseits der wirklich schöne Ort und andererseits, dass hier die Sonne den ganzen Tag bleibt und wenn die Tage im Herbst kürzer werden, zählt für uns jede Minute Sonnenlicht.

Von Salò aus hat man zahlreiche Möglichkeiten die Umgebung mit dem Auto oder auch dem Boot zu erkunden. 

Zu allererst geht es heute deshalb nach Porto di San Felice. 

Der idyllisch gelegene Ort San Felice del Benaco befindet sich in den Hügeln des Valtenisis ungefähr zwei Kilometer oberhalb des Gardasees und man erreicht die Badebucht und den Hafen über enge Gässchen. 
Hier gibt es neben einigen Campingplätzen auch wunderschöne Kiesstrände, die zum Baden einladen. 
Wir haben hier direkt am Bootssteg von Porto di San Felice Pause gemacht und in einem kleinen Strandrestaurant mit wundervollem Blick auf den See Richtung Lido di Manerba Cappuccino, Limo und Spritz getrunken .
Mehr Entspannung geht nicht!


Wer noch etwas weiter fährt, kommt über Moniga und Padenghe irgendwann Richtung Desenzano, die mit ca. 28.000 Einwohnern grösste Stadt am Gardasee. Hier ist natürlich viel mehr los als in den anderen Orten, aber durch die Grösse der Stadt verteilt sich der Trubel gut.

Rund um den Hafen und die zauberhafte Altstadt gibt es wunderschöne restaurierte Handelshäuser, viele edle Geschäfte und ein Spaziergang entlang des Yachthafens und der Flaniermeile lohnt sich allemal. 
Desenzano bietet auch im Gegensatz zu den kleineren Orten ein buntes Nachtleben mit Diskotheken und vielen Bars. 
Wer sich zwischendurch eine Pause gönnt, der findet sicher in einem der Restaurants am kleinen und wirklich pittoresken alten Hafen ein schönes Plätzchen und kann von da aus wunderbar das muntere Treiben beobachten.

Vom neuen Hafen in Desenzano aus kann man ausserdem mit den Linienschiffen der Navigazione Lago di Garda in alle Orte des Gardasees fahren. 
Den Plan verlinke am Ende. 


Wer nach dem Trubel in Desenzano wieder mehr Ruhe sucht, findet diese vielleicht am Strand von Moniga - das im Südwesten des Sees (zwischen Desenzano und San Felice) liegt. 

Im Ort Moniga selbst gibt es u.a. eine mächtige Festung aus dem 10. Jahrhundert zu entdecken und ansonsten nicht so viel. Es ist nicht vergleichbar mit den Orten Malcesine oder Limone, aber genau deshalb kann man hier den Flair des Sees noch etwas ruhiger geniessen.
Moniga del Garda liegt inmitten von Weinbergen, die für den berühmten Chiaretto DOC bekannt sind.  
Der Strand ist super geeignet für Wassersportler und Familien mit Kindern und es gibt neben Ferienhäusern und Hotels auch einige Campingplätze.

Aber schaut einfach selbst.

 

Kommen wir nun zu meiner inzwischen Lieblingsstadt am Gardasee - Salò. 

Sie ist mit ungefähr 10.000 Einwohnern die grösste Stadt des südlichen Westufers.
Seitdem wir vor einigen Jahren einen Tagesausflug dahin unternommen hatten, ist mir die Stadt ans Herz gewachsen.
Man kann hier flanieren, entspannt an der Hafenpromenade in einer der vielen Bars oder Restaurants sitzen und einen Cappuccino oder ein Glas Wein trinken und es gibt immer etwas zu sehen.

Direkt an der Uferpromenade gibt es die wahrscheinlich schönste Apotheke der Welt (mit Blick auf den See, bezaubernder Deckenmalerei und einem etwas skurrilen (oder vielleicht schlecht hörenden) Chef, der uns einfach ignorierte, als wir noch Fragen zu einem eben gekauften Medikament hatten - aber irgendwas ist ja immer und wozu gibt es Google ;-))). Reinschauen lohnt sich trotzdem.

In Salò kann man ausserdem wunderbar shoppen und beispielsweise im Sale (und irgendwo ist immer Sale) richtige Schnäppchen ergattern. Ich bin jetzt noch ganz "neidisch" auf einen megatollen Parka, den meine Freundin zu einem "Hammerpreis" geschossen hat.

Diese Stadt hat einfach einen ganz speziellen Flair. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man hier viel Wert auf das Schöne legt - sei es der Look der Passanten an der prachtvollen  Uferpromenade (besonders an Sonn- und Feiertagen) oder einfach nur die mondäne Gebäude, die der wohlhabenden Stadt ihren unverwechselbaren Charme verleihen.

In Salò gibt es natürlich auch grosse Einkaufszentren und wer sich beispielsweise in einer Ferienwohnung selbst versorgt findet HIER eine Karte mit den Supermärkten der Region. Wir selbst haben immer im Carrefour etwa 2 km ausserhalb der Stadt eingekauft.

Parken in Salò kann man hier beispielsweise im Parkhaus am Busbahnhof bzw. am Parklplatz vom Hafen - es gibt in Saló zahlreichen Möglichkeiten, von daher ist die Parkplatzsuche kein Problem.



Da ich es anfangs schon erwähnt habe, komme ich auch noch einmal auf das Thema Unterkunft zurück. 

Das allererste Mal als ich Urlaub am Gardasee (da war ich ungefähr 13 Jahre alt) machte, war das zusammen mit meinen Eltern in einer Ferienanlage in Riva und ich fand es toll. Es gab viele andere Kinder und Freundschaften wurden schnell geschlossen, so dass man sogar abends (bis 23 Uhr ;-)) in die örtliche Diskothek durfte.

Später während des Studiums haben wir oft Urlaub auf Campingplätzen gemacht - so richtig mit Zelt, Schlafsack, Campinggrill und nix Wohnmobil. Mein liebster Campingplatz war der Camping Bavaria in Riva del Garda. Hier gibt es zwar nicht viel Luxus und man bekommt keinen Hering in den Boden geschlagen, aber es ist sauber und die Lage ist toll, denn man ist sofort am Strand.
Wer surfen möchte, ist hier genau richtig (oder in Torbole) und abends auf dem Rückweg vom Abendessen in der Altstadt von Riva noch einmal kurz ins Wasser hüpfen, ist hier möglich.

Später haben wir oft in Limone im Hotel Sole (nur die Terrassenzimmer sind wirklich gross) direkt an der Hafenpromenade übernachtet und als unser Sohn 2 Jahre alt war in Riva in einem richtigen Familienhotel (dem Savoy Palace) mit Pool und Abendprogramm. Das ist sonst nicht ganz unser Geschmack, aber der Junior fand es unglaublich toll und sich morgens nach dem Frühstück zunächst entspannt an den Pool zu legen, bevor man sich nach Einsetzen des Windes (danach kann man mittags in Riva die Uhr stellen) auf den Weg zum Tagesausflug oder den Strand macht, hat auch etwas. 
Für alle, die allein mit Kind fahren, kann ich diese Art Familienhotels auch nur empfehlen (ausser es gibt genügend Geschwister oder Freunde, die mitkommen - denn so muss man nicht die 24-Stunden-Bespassung für die Kleinen übernehmen). 


Nachdem wir dann das erste Mal in einem wirklich charmanten kleinen Ferienhaus direkt am alten Hafen von Toscolano Urlaub gemacht haben, ist diese Alternative zu Hotel oder Camping unsere liebste geworden. Aber nur, wenn die Lage stimmt. ;-)

Und so war ich mehr als glücklich über die Entdeckung des wundervollen Bauernhofs oberhalb von Saló , in dem wir im Herbst letzten Jahres einige Tage verbrachten.
Denn wer seine Unterkunft etwas oberhalb des Sees wählt, hat einen unbezahlbaren Blick über den See und nicht zuletzt, wenn man im Westen/Südwesten des Sees ist auf einen atemberaubenden Sonnenaufgang.
Da steht man freiwillig ganz zeitig auf, um dieses einmalige Naturschauspiel zu beobachten.


Über Airbnb oder auch andere Ferienwohnungsvermietungen kann man ziemlich gezielt, seinen Wunschort auswählen und findet eigentlich auch in der Hauptsaison immer noch ein passendes Angebot. 
Bisher haben alle unsere Buchungen darüber völlig reibungslos geklappt und das Angebot ist inzwischen riesig.

Wer nicht direkt oberhalb des Sees übernachten möchte, sollte trotzdem einfach mal mit dem Auto (oder dem Rad für die Freaks) den Weg in die Berge nehmen.
Es eröffnet einem teils so fantastische Aussichten, die man unbedingt mitnehmen sollte.

Zum Abschluss dieses Posts nehme ich Euch jetzt noch mit nach Sirmione. 

Ein Ausflug nach Sirmione stand schon als Studentin immer auf dem Reiseplan - bepackt mit Badesachen haben wir zusammen mit Freunden früher erst einen Stadtbummel gemacht, irgendwo lecker gegessen und sind dann sehr gern noch zum Strand gegangen - und zwar liegt dieser ganz an der Inselspitze bei den "Grotten des Catull" und man muss einen kleinen Fussmarsch in Kauf nehmen. 
Die Altstadt von Sirmione ist verkehrsberuhigt und ein breiter Wassergraben trennt sie vom Festland. Die imposante Wasserburg und die romantischen Gässchen der Altstadt geben Sirmione einen unverwechselbaren Flair. Sirmione ist allerdings absolut kein Geheimtipp und so kann ein Bummel durch die Altstadt ob der vielen Besucher auch zur Nebensaison schon mal etwas anstrengend werden. 

Wer in Sirmione oder generell am Gardasee essen geht, sollte sich neben Pizza und Pasta auch unbedingt einmal Fisch gönnen - es gibt ihn vom Grill, in einer Salzkruste, zusammen mit Pasta oder aus dem Ofen. Die Gardasee-Forelle (Carpione) ist beispielsweise ein sehr beliebter und leckerer Fisch (und inzwischen rar geworden) oder kleine frittierte Seefischchen (Alborelle), Renke (Lavarello) oder Forelle (Trota).
Mein Favorit ist allerdings Pasta mit Muscheln (Vongole Veraci) oder auch Miesmuscheln (Cozze alla Marinara) - die gibt es zwar nicht im Gardasee, aber durch die Nähe zum Meer, sind diese Gerichte auch unbedingt zu empfehlen - wo es die allerbesten Miesmuscheln gibt, verrate ich in einem nächsten Gardaseepost .

Für alle Wellness-Fans und alle, die bei etwas schlechterem Wetter trotzdem baden möchten, kann ich einen Besuch in der Therme von Sirmione *unbezahlte Werbung (Terme di Sirmione/ Acquaria)) empfehlen (auch wenn die Preise inzwischen ganz schön angezogen haben). 
Sie liegt in der Altstadt direkt am Seeufer, d.h. von den Thermalbecken aus, hat man einen herrlichen Blick direkt auf den See. 
Die schwefelhaltige Boiola Quelle macht Sirmione übrigens schon seit der Römerzeit zu einem bekannten Kurort.
Allerdings ist ein Besuch dort ehr etwas für Erwachsene oder grössere Kinder, für die Kleinen gibt es dafür das Aqualand gleich beim Gardaland) oder es reicht vielleicht schon der Strand oder soweit vorhanden Hotel-Pool.


Um den Urlaubs-Geldbeutel zu schonen (denn Essengehen am Gardasee kann besonders in Sirmione gern etwas mehr kosten) kann man sich auch ganz einfach eine Pizza oder Tramezzini  (die italienische Variante von einem Sandwich) an einem der zahlreichen Take Aways holen und ein kleines Picknick am Ufer mit herrlichem Blick auf den See geniessen.
Hier gibt es zahlreiche Plätze, die sich bestens dafür eignen.


Und da noch mehr Information diesen Post etwas sprengen würde, werde ich euch in einem weiteren Gardasee-Post mit in den Norden (Limone, Riva, Torbole, Malcesine) nehmen und wahrscheinlich in einem dritten Post von der südöstlichen Seite vom Camping in Lazise und Tagesausflügen nach Bardolino sowie vom spannenden Übernachten in Venedig berichten. 

Wer noch mehr Informationen, z.B. zu Wetter und Schifffahrtsplänen zum Gardasee sucht, wird auch auf diesen Seiten fündig:

Schiffahrt Gardasee: HIER oder HIER

Wetter Gardasee: HIER

Und nun wünsche ich Euch ein schönes Wochenende oder auch schöne Ferien und wenn ihr zufällig zum Gardasee reist, ganz viel Spass dort.

Liebe Grüsse

Anne

P.S.: Und wer noch die passenden Accessoires oder sommerliche Deko sucht,  findet diese bei uns im LIEBLINGSIDEE Shop.

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1 Kommentar:

Patricia hat gesagt…

super informativer Beitrag.
Bei mir gehts am Mittwoch sammt Freund und 15 jährigem Patenkind an den Gardasee - genauer gesagt an den Campingplatz in Sirmione. Nach der Beschreibung deiner Unterkunft am Bauernhof, bereue ich es dann doch ein bisschen, den Wohnwagen mitzunehmen.
Möchte mich auf jeden Fall für die tollen Tips bedanken!

VG
Patricia